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Deutschland gibt 1 Mio. Euro für Ausbildungsprogramme der OVCW im neuen ChemTech Centre

Botschafterin Lingner und Generaldirektor Arias bei der Vertragsunterzeichnung, © OVCW
Am 01. Dezember hat die Bundesrepublik Deutschland einen zusätzlichen freiwilligen Beitrag von 1 Mio. Euro in den Treuhandfonds für Ausbildungsprogramme der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OVCW) geleistet. Die durch diesen Beitrag finanzierten Programme sollen zum Großteil im neuen OVCW Centre for Chemistry and Technology (ChemTech Centre) umgesetzt werden. Eine Hälfte des freiwilligen Beitrags, also 500.00 Euro, werden für Ausbildungsprogramme verwendet, die den Aufbau von Kapazitäten der OVCW-MitarbeiterInnen für nicht-routinemäßige Missionen unterstützen. Die zweite Hälfte der Zahlung ist für den Ausbau analytischer Fähigkeiten von Laboren in Afrika vorgesehen.
Durch die feierliche Unterzeichnung des Zuwendungsvertrags am Rande der 26. Vertragsstaatenkonferenz formalisierten Botschafterin Gudrun Lingner und der Generaldirektor der OVCW Fernando Arias den deutschen Beitrag.
Botschafterin Lingner betonte, wie wichtig die Aus- und Weiterbildung von OVCW-Personal für Tätigkeiten bei nicht-routinemäßigen Inspektionen sei. Investigative Techniken, Planung und Durchführung von Erkundungsmissionen und das Bereitstellen technischer Hilfeleistung seien besonders in Krisensituationen von großer Bedeutung, um Chemiewaffeneinsätze aufzuklären und Verantwortliche zu identifizieren. Auf diese Weise könne die Implementierung des Chemiewaffenübereinkommens gestärkt werden. Auch den Aufbau von Kapazitäten afrikanischer Labore wolle Deutschland durch die freiwillige Zahlung unterstützen, sowohl durch neue Programme, die im ChemTech Centre umgesetzt werden sollen, als auch im Rahmen der seit Jahren bestehenden Unterstützung für das Afrika-Programm. Weitere erfolgreiche Beispiele deutsch-afrikanischer Kooperation, wie z.B. die Laborpartnerschaft zwischen Algerien und Deutschland, werden unabhängig von dieser Förderung weitergeführt.
Link zur Presseerklärung der OVCW anlässlich der Vertragsunterzeichnung.
Hintergrund
Das ChemTech Center-Projekt hat zum Ziel, die OVCW in ihren Fähigkeiten im Kampf gegen neue Bedrohungen durch chemische Waffen zu stärken und soll darüber hinaus der Kapazitätsbildung für die OVCW Mitgliedsstaaten dienen. Um den Anforderungen der Organisation an verbesserte Verifikation, Nachweis- und Reaktionsmöglichkeiten gerecht zu werden, sowie Kapazitäten der Vertragsstaaten und des OVCW-Personals zu steigern, ist ein neues Center im Bau, in dem neue sowie bereits bestehende Ausbildungsprogramme umgesetzt werden sollen. In speziellen Trainingslaboren des ChemTech Centre soll künftig auch Personal für nicht-routinemäßige OVCW-Missionen ausgebildet werden. Die feierliche Grundsteinlegung für das ChemTech Centre erfolgte im Juni 2021, der Bau soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein.
Seit 2007 stärkt das Afrika Programm der OVCW die Zusammenarbeit mit afrikanischen Mitgliedsstaaten im Rahmen des CWÜ und konzentriert sich dabei vor allem auf regionale Bedürfnisse, mit Fokus auf die Förderung der sicheren Nutzung von Chemie für ein entwickeltes, sicheres und friedliches Afrika. Aktuell läuft die fünfte Implementierungsphase des Afrika Programms der OVCW (2020 - 2022). Ziele dieses Programms sind u.a. die Steigerung der Effektivität nationaler afrikanischer Behörden, der Austausch von Wissen und Expertise sowie die Stärkung der Fähigkeiten afrikanischer Labore.
