Der Internationale Rat der Chemieverbände (International Council of Chemical Associations – ICCA) hat die Ethischen Leitlinien der OVCW („The Hague Ethical Guidelines“) als Richtlinie für die chemische Praxis unter den Normen des Chemiewaffenübereinkommens übernommen.

Der Verband als führende Stimme der Chemieindustrie in aller Welt und wichtigster Vertreter der Interessen der OVCW hat seinen Mitgliedern empfohlen, diese Regeln zu beachten und sie weiter zu verbreiten. Die ICCA ist der zweitgrößte Unterstützer dieser Leitlinien. Im Jahre 2016 hat bereits die führende internationale Organisation von Chemikern, der Internationale Verband  für reine angewandte Chemie (International Union of Pure and Applied Chemistry) die Leitlinien offiziell übernommen. Auch viele nationale Chemie-Vereinigungen in aller Welt, darunter auch die Gesellschaft deutscher Chemiker (GDCh)  und  die größte Chemiker-Vereinigung der Welt, die American Chemical Society mit über 150.000 Mitgliedern, haben sich die Umsetzung dieser deutschen Initiative auf die Fahnen geschrieben

Hintergrund:

In einer Zeit steigender Bedrohung durch Terroristen und andere nicht-staatliche Akteure trägt der einzelne Chemiker aufgrund seines Wissens eine besondere Verantwortung. Die ethischen Leitlinien verstehen sich als eine Selbstverpflichtung der Chemiker,  von Chemikern für Chemiker. Sie gehen auf eine Initiative der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der OVCW zurück und wurden im Jahre 2015 von Wissenschaftlern und Chemiefachleuten aus 29 Ländern unter der Ägide der OVCW ausgearbeitet und verabschiedet.

Im Wesentlichen geht es in den Leitlinien um das Ziel der Anwendung der Chemiewissenschaft ausschließlich zum Wohle der Menschheit und der Umwelt. Es soll der verantwortungsbewusste Umgang mit Chemie und chemischen Produkten bei Fachkräften und Entscheidungsträgern in  Wissenschaft,  Industrie,  Zivilgesellschaft und Regierung diskutiert  und der Missbrauch chemischer Anwendungen verhindert werden.