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Bericht über die Ergebnisse der OVCW-Untersuchungsmission zu den Ereignissen in Syrien vom Februar 2018

Untersuchungsmission der OVCW, © OVCW
Den Haag, 15. Mai 2018
Die von der OVCW eingesetzte Untersuchungsmission bestätigte in einem am 15. Mai veröffentlichten Bericht die Wahrscheinlichkeit des Einsatzes von Chemiewaffen am 4. Februar 2018 in Saraqib, Regierungszezirk Idlib im Nordwesten der Syrischen Republik. Dem Untersuchungsbericht zufolge ist Giftgas aufgrund mechanischer Einwirkung aus Zylindern in einem Stadtviertel von Saraqeb ausgetreten.
Darüber hinaus wurde in umliegenden Kliniken und Gesundheitsposten eine große Anzahl von Patienten mit auf Chlorgas zurückzuführenden Beschwerden und Verletzungen behandelt, was ein weiteres starkes Indiz für den Einsatz von chemischen Kampfstoffen ist. Auch in Bodenproben aus der Umgebung wurde ein für die Gegend unübliches Vorkommen von Chlor und anderen giftigen Substanzen nachgewiesen.
Der Bericht der Untersuchungskommission ist den Mitgliedstaaten der OVCW sowie dem VN-Sicherheitsrat zur Verfügung gestellt worden.
Hintergrund:
Die Untersuchungsmission der OVCW (FFM) besteht seit 2014, um die andauernden Vorwürfe eines Chemiewaffeneinsatzes in Syrien zu untersuchen. Ihr Mandat beschränkt sich lediglich auf die Feststellung, ob chemische Kampfstoffe eingesetzt wurden, nicht jedoch auf die Urheberschaft der Angriffe. Der Gemeinsame Untersuchungsmechanismus der Organisation für das Verbot chemischer Waffen und der Vereinten Nationen (JIM), dessen Mandat ab November 2017 nicht verlängert wurde, hingegen war auch für die Aufklärung der Urheberschaft der Giftgasangriffe zuständig.